Neuer Ort, Gleiche Missstände. Überbelegung als Standard.

Massenschläge, keine Privatsphäre, Leben auf wenigen Quadratmetern.

Weniger als ein Jahr ist es her, seit die Unterkunft für unbegleitete minderjährige Asylsuchende im Lilienberg wegen unhaltbarer Zustände heftig in der Kritik stand. Ein Aufsichtsbericht befand damals, dass 40-45 Jugendliche statt die bisherigen 90 (!) Jugendlichen dort untergebracht werden können. Offensichtlich hat der Kanton aber nichts gelernt: Die gemachten Empfehlungen im Lilienberg wurden bei der Kaserne nicht berücksichtigt. Schlimmer noch – die Jugendlichen haben noch weniger Platz als im Lilienberg!

Die Politik und Organisationen wie die AOZ oder wie hier in der Kaserne die profitorientierte ORS versprechen laufend Verbesserungen, doch den Jugendlichen bringt es nichts. Die strukturelle Gewalt geht weiter. Zustände, bei denen sich bei Schweizer Jugendlichen sofort die KESB einschalten würde. Selbst die Fachpersonen, die in der Kaserne arbeiten, kritisieren die Bedingungen. Dass die ORS dabei noch hohe Gewinne macht, verdeutlicht die Grausamkeit weiter. Geflüchtete Jugendliche, entwurzelt und oftmals von Krieg oder ihrer Flucht traumatisiert dürfen nicht unter diesen Bedingungen untergebracht werden! Und gewinnorientierte Betriebe haben sowieso gar nichts im Asylwesen zu suchen! Die Kriso kritisiert diese Zustände schon seit Langem und fordert endlich eine fachlich adäquate Unterbringung und Betreuung von Jugendlichen!

Artikel dazu im TagesAnzeiger vom 20. Juni 2023: https://www.tagesanzeiger.ch/gefluechtete-jugendliche-leben-mitten-in-zuerich-auf-weniger-als-4-quadratmetern-130504990791