Unsere erste Veranstaltung vom 31. 3. 10 wurde mit gut 60 Leuten sehr gut besucht.
In einem ersten Teil der Veranstaltung haben wir uns und unser Projekt mit folgender Einleitung vorgestellt:
„Was haben wir uns dabei gedacht?
Wir sind Studierende und Arbeitende der sozialen Arbeit. Wir befassen uns kritisch mit unserem Beruf, haben uns aber weder als Verein noch als feste Gruppe konstituiert. Wir sind zusammengekommen, um Platz zu schaffen für einen Raum kritischen Denkens und Handelns. Daraufhin haben wir mit unserer heutigen Referentin Kontakt aufgenommen, da ihre Semesterarbeit als Einstieg geeignet ist.
Die Idee stand schon länger im Raum, wurde dann aber in Zeiten der Unibesetzung konkreter. Anfänglich wollten wir diese Veranstaltung gerne im besetzen Pavillon durchführen, dies wurde aber mit der Räumung verunmöglicht. Jedoch hätte dieser von Studierenden angeeignete Raum auch symbolisch unsere Anliegen untermauert. Mit der KriPo (kritische Politik Uni Zürich) haben wir organisatorisch zu tun, sie gibt uns die Möglichkeit, in den Räumlichkeiten der Uni Zürich uns aufzuhalten. Inhaltlich haben wir nicht miteinander zu tun.
Wir sind der Ansicht, dass die soziale Arbeit nicht bloss eine Begleiterscheinung von gesellschaftlichen und sozialen Prozessen sein darf. Wir befassen uns tagtäglich mit sozialen Problemen, wo wir nicht bloss eine BeobachterInnen-Rolle einnehmen können. Ähnlich wie die Bildung generell kann auch die Soziale Arbeit zwei Funktionen haben: Jene der Emanzipation oder jene der Aufrechterhaltung sozialer Ungleichheiten.
Wir sind betroffen von neoliberalen Sparprogrammen, die sowohl uns ganz direkt, als auch den Sozialstaat als Ganzes betreffen und unter Druck setzen. Wir befinden uns in einem wirtschaftlichen und politischen Zeitalter, wo die Sozialarbeit und der Sozialstaat unter Dauerbeschuss stehen, und wir uns als Sozialarbeitende in einer besonderen Defensivposition befinden.
Uns ist klar, dass nicht alle Personen, die im Sozialbereich arbeiten, mit dem gleichen Arbeitsalltag konfrontiert sind. Wer in der Jugendarbeit beschäftigt ist, hat nicht das gleiche Tagesgeschäft wie jemand auf dem Sozialamt. Aber um die soziale(n) Frage(n) der aktuellen Zeit wird früher oder später niemand herum kommen.
Um dem Schlussteil schon ein wenig vorzugreifen: Wir sind der Ansicht, dass wir als Sozialarbeitende endlich aus dieser Defensivposition ausbrechen müssen. Unsere Idee ist, dass wir uns jeweils in gewissen Zeitabständen in einem solchen Rahmen treffen, und bestimmte Themen diskutieren. Dies soll uns ermöglichen, eine gemeinsame Linie zu finden, um den Grundstein für eine Organisation zu legen.“
Um das Problemfeld Sozialer Arbeit abzustecken haben wir eine Kollegin eingeladen, einen Gastvortrag über ihre Theoriearbeit zu „Sozialer Arbeit als Mittel zur Aufrechterhaltung sozialer Ungleichheit“ zu halten.
In anschliessender längerer Diskussion wurde das weitere Vorgehen bestimmt. So wird es am 10. Mai eine weiter Veranstaltung geben.
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