50 Jahre Frauen*stimmrecht

Quelle: https://www.heartbeat-aarau.ch/kalender/fuhrung-zur-ausstellung-50-jahre-frauenstimmrecht-in-aarau/19791

Heute vor 50 Jahren, am 7. Februar 1971, wurde das Frauen*stimmrecht[1] in der Schweiz von der Mehrheit der stimmberechtigen Männer* angenommen.
Für die Einführung des Wahl- und Stimmrechts der Frauen* setzten sich über mehrere Jahrzehnte hinweg zahlreiche Aktivist*innen ein. Der Erfolg von 1971 ist zu einem grossen Teil dieser breiten feministischen Bewegung zu verdanken.
Aus unserer Sicht, ist jedoch noch lange nicht alles getan oder erkämpft.
Einerseits gilt es die Aktivist*innen der Frauen*bewegung von damals, die unermüdlich weiterkämpften, bis das Stimmrecht erlangt wurde, zu würdigen. Andererseits soll auch auf die heutigen Diskriminierungen und Ungleichheiten, denen FLINT[2]-Personen täglich ausgesetzt sind, aufmerksam gemacht und dagegen vorgegangen werden.

Die Sozialarbeiterinnen Mentona Moser und Maria Fierz setzten sich aktiv für die Einführung des Frauen*stimmrechts und die Gleichberechtigung ein. Mentona Moser (1874-1971) initiierte beispielsweise neben ihrem politischen Engagement eine Beratungsstelle zur Schwangerschaftsverhütung. Maria Fierz (1878-1956) gilt als eine der wichtigsten Exponent*innen der schweizerischen Frauen*bewegung und gründete unter anderem 1920 die Soziale Frauenschule Zürich. Sie kämpfte gegen antidemokratische und faschistische Strömungen und setzte sich jahrelang für die Rechte der Frauen* ein.

Dieser kurze historische Rückblick zeigt, dass feministische und aktivistische Kämpfe erfolgreich waren und immer noch sind. Nur wenn diese weitergeführt werden, können weitere Rechte erkämpft werden. Ein zeitgenössisches Beispiel hierfür ist die feministische Bewegung in Argentinien, die durch ihren unermüdlichen Aktivismus die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen – auch wenn zwar immer noch mit Fristenregelung – erreichen konnte.
Gerade als Sozialarbeitende sind wir mit den Mehrfachbelastungen von FLINT-Personen in der Praxis tagtäglich konfrontiert. Aus diesem Grund müssen wir uns mit marginalisierten Personen solidarisch zeigen und unsere Kämpfe verbinden, auch im Arbeitsalltag.

Sozis politisiert euch, bildet Banden und schliesst euch uns an!
Für eine emanzipatorische, solidarische Soziale Arbeit.

Die nächste öffentliche Sitzung der Arbeitsgruppe FLINT der Kriso Zürich findet am Montag 15.3.2021 um 19 Uhr statt und ist offen für alle interessierten FLINT, welche einen Bezug zur Sozialen Arbeit haben. Möchtest du teilnehmen? Schreib uns eine Privatnachricht oder ein Mail: zuerich@kriso.ch


[1]Die Begriffe Frauen* und Männer* werden in diesem Kontext verwendet, da es aufgrund des binären Geschlechtersystems in der Schweiz bis heute noch nicht möglich ist, unter einem anderen Geschlecht das Stimm- und Wahlrecht wahrzunehmen. Um auf Gender als gesellschaftliches Konstrukt aufmerksam zu machen, wird der Genderstern angefügt.

[2] FLINT steht für Frauen*, Lesben, Inter-, Nicht-binäre- und Trans Personen.