Petition: www.ausbau-mit-qualitaet.ch
Die Stadt Zürich plant einen grossen Umbau/Abbau in der Kinderbetreuung. Dieser Qualitätsverlust betrifft sehr viele Kinder!
Dank dem Volksentscheid 2008 muss die Stadt Zürich endlich für jedes Kind einen schulischen Betreuungsplatz anbieten, will aber die entsprechenden Mittel nicht zur Verfügung stellen.
Die Stadt Zürich plant:
- den Raum pro Kind von heute mind. 4 auf 2 Quadratmeter zu halbieren (internationale Richtlinien: 4m2 als unterstes Limit) – beschönigend „Verdichtung“ genannt
- zusätzlich Unterrichtsräume und Schulkorridore für den Hort zu nutzen
- „Mehrfachnutzung“
- „schwierige Kinder“ (…!) schneller auszuschliessen (statt mehrPersonal einzusetzen)
- Einsätze flexibel nach Bedarf in ändernden Kindergruppen – Konstanz und Kontinuität als Voraussetzung für die Beziehungsarbeit werden gefährdet
- Senkung Ausbildungsniveau des Personals (FaBe statt Hortleitende sollen ganze Horte leiten, inkl. Anleitung der Mitarbeitenden)
- massive Verschlechterungen der Anstellungsbedingungen für Hortleitende Bspw. soll die Kompensation für den „erhöhten Erholungsbedarf“ (den die Stadt schon seit 1949 anerkennt) ersatzlos gestrichen werden, je nach Alter müssten wir ein bis drei Wochen unbezahlt mehr arbeiten. Noch dazu will uns die Stadt neu unbezahlte Pausen von der heutigen Arbeitszeit abziehen und entsprechend weniger bezahlen. Aber während der Betreuungspräsenz können Pausen nicht eingezogen werden – die Kinder sind trotzdem da, es gibt dafür keine Stellvertretungen.
- Zusätzlich sollen die Sorgeberechtigten bald mehr für ihr Kind im Hort bezahlen: Mehr zahlen für weniger Qualität. Ein Hortplatz soll also weniger Kosten verursachen, hingegen mehr Kostenbeteiligung einbringen.
Quantität statt Qualität haben die damals Ja-Stimmenden bestimmt nicht gemeint – der Volksentscheid droht hintergangen zu werden.
Es ist sicher kein Zufall, dass ausgerechnet bei einem „typischen Frauenberuf“ im Care-Bereich derart gespart werden soll. Wir Hortleiterinnen empfinden dies als grosse Respektlosigkeit für unsere gesellschaftlich wertvolle, hoch komplexe und anspruchsvolle Arbeit und ein Rückfall in die 40er Jahre. Betreuung bedeutet mehr als sauber, sicher, satt!
Und die grösste Stadt hat Signalwirkung. Kann sie diese Verschlechterungen durchsetzen, könnte es zu einer Abwärtsspirale im deutschschweizer Betreuungsbereich kommen.
Vielen Dank für deine wichtige Unterstützung!
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