Zürich: Veranstaltung „Strenggläubige Menschen in der Sozialen Arbeit? Eine Herausforderung in Studium und Praxis“

Do 10.11.2016 / 17:00-18:45
TONI-AREAL: PFINGSTWEIDSTRASSE 96 - ZÜRICH - RAUM 7.T34

Gastvortrag und Diskussion:

Mit Theologe, Georg Otto Schmid
– Leiter der evangelischen Informationsstelle relinfo.ch

10-11Diversität wurde längst als gesellschaftliche Ressource entdeckt. Mit dieser Entdeckung wird jedoch gleichzeitig die Identifikation und Verurteilung einer «Repressiven Toleranz» (MARCUSE) erschwert. Wir möchten an der Veranstaltung die Problematik von religiös motivierten, repressiven Handlungen und Aussagen in der Sozialen Arbeit diskutieren; betreffen sie nun soziale Verhältnisse im Studium (zwischen Studierenden) oder das machtasymmetrische Verhältnis zwischen Sozialarbeitenden und Adressat_innen.
Kriso übt Kritik daran, wenn vor dem Hintergrund des Etiketts der Diversität die Autonomie von Menschen eingeschränkt werden kann, weil sich niemand traut, religiös begründet diskriminierende und reaktionäre Handlungen und Sprache anzuklagen (auch wenn dies aus Angst unterlassen wird, selber zu diskriminieren). Indessen sprechen wir Ausbildungsinstitutionen eine besondere Verantwortung zu: Das Studium in Sozialer Arbeit soll die Auseinandersetzung mit eigenen Haltungen, Einstellungen und Überzeugungen nicht nur im Modus der Eigenverantwortung ermöglichen, sondern vielmehr diskursiv einfordern.
Mit dem Thema beschäftigen wir uns aktuell, weil vermehrt Anfragen an die Kriso herangetragen werden, inwiefern wir uns mit dem Einfluss von Freikirchen in der Sozialen Arbeit befassen. Wir selbst sehen eine Erstarkung und Mobilisierung des christlichen Fundamentalismus insbesondere in Fragen von Abtreibung und Homophobie.
Für die Diskussion am 10.11. haben wir den Religions- und Sektenexperten Georg Otto Schmid eingeladen.